"Wenn wir schon so sind, dann wollen wir auch so sein"
von Marc Symmank
Nürburgring... Viele Mythen und Geschichten sind dort entstanden.
Ich hätte natürlich auch selbst darauf kommen können, dass ein „Automobilclub“ der „Ritter der
Pfahlsrunde Racing Team“ heißt, hier auch einen Teil der Geschichte dazu beigetragen hat. Vielleicht nicht einen Teil zur Geschichte des Nürburgringes an sich, aber einen großen
Teil zur Entstehung dieses Vereins, mit dem wir nun schließlich zu tun haben.
Natürlich hat man die ein oder andere Geschichte gehört, so richtig nachvollziehen konnte man es aber mangels Erfahrung dann doch nicht.
Gehen wir aber ein paar Jahre zurück. Genau genommen 3 Jahre.
Franz hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, mal bei den Nürburgring Classic mit zu fahren. Früher sei er dort regelmäßig mitgefahren, die ganzen Jungen Leute, die von der PlayStation zum Ring kommen,
können ja eh nichts, und man habe eine Beste Runde nach der anderen gefahren.
Natürlich ist der Nürburgring ein Punkt auf der Bucket List, den man gerne erledigt wissen möchte.
Da ich nicht schnell genug „nein“ sagen konnte, habe ich natürlich „ja“ gesagt.
Im Jahr 2022 hatte ich dann die Ausrede einer etwas komplizierteren Hüftoperation (3 fache Beckenosteotomie).
Im Jahr 2023 hatte ich die darauf folgende Ausrede der Schraubenentnahme der oben genannten Operation.
Im Jahr 2024...hatte ich dann keine Ausrede mehr…
Nun gut, ich habe nicht wirklich versucht, den Termin abzusagen oder zu verschieben. Letzteres wäre auch etwas schwierig geworden, da wahrscheinlich niemand auf mich Rücksicht genommen hätte... aber
das ist nur spekulativ.
Das Unterfangen hat mich ja doch irgendwie gepackt. Es stieg eine leichte Vorfreude, gepaart mit völliger Verzweiflung auf, da man sich natürlich auf der einen Seite auf das Ereignis an sich gefreut
hat, aber überhaupt nicht wusste, was auf einen zu kommt. Das Googeln „Beifahrer bei einer Rally“, „Aufgaben eines Beifahrer bei einer Oldtimer-Rally“, „Was zur Hölle mache ich als Beifahrer beim
Nürburgring“ oder „In den Fängen des Schwiegervaters – Wie komme ich da raus“ haben nichts ergeben, nein, sogar die Verzweiflung noch etwas mehr angetrieben.
Je näher der Termin rückte, je nervöser wurde ich.
Ich bin ja schließlich davon ausgegangen, dass wir auf Zeit fahren. Also nicht auf die schnellste Zeit, sondern der Versuch, die eingestellte Zeit so nah wie möglich wieder zu erreichen.
Die schnellste Runde wäre mir ja egal gewesen, da ich die Schuld ja an den Fahrer hätte abdrücken können. Aber die möglichst genaue Zeit in den Folgerunden zu treffen, wäre natürlich meine Aufgabe
gewesen...auch wenn es nur kommunikativ gewesen wäre.
Das wir eigentlich auf einer tickenden Zeitbombe sitzen, habe ich da schon fast verdrängt.
Klingt komisch, da Oldtimer ja etwas tolles sind und ein Auto-Kulturerbe darstellen.
Wenn man aber bedenkt, dass wir vor einem Tank voller Benzin sitzen, der leicht entflammbar ist (der dann auch noch das ein oder andere mal während der Fahrt aufgegangen ist), über keinerlei
Sicherheitsaspekte verfügen (ausser nachgerüstete Anschnallgurte, die aber wiederum verhindern, dass man schnell die Tür öffnen kann, die wiederum als suicide
doors beschrien werden) und über einen Motor nachdenken, der fast 1/3 vom Fahrzeug einnimmt.
Wie dem auch sei. Wir trafen uns bei der Geburtsstätte unseres Oldtimerclubs.
Meine Wenigkeit mit einem neumodischen Fahrzeuges, Franz mit seinem MG TD.
Ich hatte Franz noch im Ohr, dass er einen noch leistungsstärkeren Motor für den MG eigens für die Veranstaltung angeschafft habe. Meine dennoch vorhanden Vorfreude stieg ein wenig, als ich hörte,
dass der Einbau des „neuen“ Motors noch nicht stattgefunden habe.
Meine selbst errechnete Chance des Überlebens stieg ein wenig.
Die Anmeldung für das Rennen war am Freitag morgen.
Am besagten Freitag hatten wir natürlich das beste Anfängerwetter in Form von...REGEN!!!!!!!!
Die oben genannte Überlebenschance sank proportional zum Wasserpegel auf der Rennstrecke...
Als wir die Rennstrecke angetroffen haben, fand der F1 Classic GP statt. Es sind also alte Formel 1 Autos mit fast Slick-Reifen und kaum Sicht gefahren, auf einer Strecke, auf der man ja eh schon
kaum was sieht...total verrückt. Ich möchte an dieser Stelle noch mal die Überlebenschance ins Gedächtnis rufen.
Pünktlich zur Fahrerbesprechung hat es dann aufgehört zu regnen.
Diese Tatsache + die Info, dass es ein kein-gezeitetes Rennen ist, hat mich die Nervosität etwas verlieren lassen. Wir saßen immerhin noch auf einer tickenden Zeitbombe mit Selbstmördertüren, die
sich zur Not dann auch noch schlecht öffnen ließen, auf einer Strecke, auf der geübte Rennfahrer wie z.Bsp. NICKI LAUDA ihre Probleme hatten und mich, als brutalen Anfänger, was die Renn-Szene
angeht.
Die erste Runde fand auf dem Grandprix-Kurs statt. Die vorherigen Rennen haben zum Glück die Strecke getrocknet, so dass man nicht mehr auf die feuchte Fahrbahn achten musste.
Es war ein völlig verrücktes Ereignis. Alte Autos, zum Teil Autos, die man vorher noch nie gesehen hat, sind teilweise driftend durch die Kurve an einem vorbei gerast. Diese Autos haben vor 80 Jahren
die allerersten Rennen am Nürburgring gewonnen...total verrückt.
Dann gab es da noch Autos, die wie Bratwürste auf 4 Rädern aussahen.
Über den Wert der Autos möchten man da gar nicht erst nachdenken.
Am Samstag gib es dann um 09:00 auf die berühmt berüchtigte Nordschleife.
Immer noch froh, dass ich eigentlich keine Aufgabe hatte (also in Form von Zeitmessung, Ansagen welche Kurve als nächstes ansteht, etc.), konnte ich zu nächst...die Aussicht genießen. Ja tatsächlich.
Ich war zu nächste von der Aussicht aus dem Cockpit geflasht. Ich saß tatsächlich in einem Classic Car und fuhr durch einen Wald mit unterschiedlichen Klimazonen, engen Kurven, langen Geraden,
Steilkurven und einer tollen Aussicht. Ein tolles Gefühl.
Ich wurde sogar von Runde zu Runde mutiger. Ich habe mich mit in die Kurven gelegt und nicht sofort mein Testament gemacht, als wir zum wiederholten male ins Roundel gefahren sind.
Für die Unwissenden: Das Roundel ist eine enge Steilkurve, die man Innen nimmt. Wenn man dann aber als Beifahrer in einem englischen Auto sitzt, liegt man quasi schon fast im Graben, wobei der geübte
Fahrer oben sitzt und mit einem Lächeln im Gesicht bestätigt, dass er weiß was er tut…hoffentlich…
Nach der Nordschleife hatten wir dann rund 4 Stunden Zeit, bis es zum Le Mans Start auf der Grand Prix Strecke ging.
In der Zwischenzeit haben wir uns mit Mitgefährten unterhalten oder sind durch das „neue“ Fahrerlager geschlendert. Es gab allerhand Sachen zu sehen, zu entdecken und zu erstaunen.
So, Le Mans Start - Auch hier war ich froh, dass ich als Beifahrer eigentlich nichts zu tun hatte und sogar im Auto sitzen bleiben durfte, während unser Allererster Vorsitzender die Arbeit in Form
vom Sprint zum Auto, hektischen Anschnallen, noch hektischerem Anlassen des Motors und noch hektischerem los Fahrens bewältigen musste.
Es war eine unbeschreibliche Atmosphäre, an die man oft gerne zurück denkt.
Anschließend folgte der Tagesabschluß mit einer Jagtausfahrt durch unterschiedliche Bereich der Eifel. Überschattet von einzelnen Teilnehmer, die das Roadbook nicht lesen konnten und einem Achsbruch
eines teilnehmenden Autos, war es doch eine schöne Ausfahrt.
Im Anschluß daran ging es in unser Hotel. Leider hatten wir neben einem riesen Steak auch das ein oder andere Bier, bzw. Schnaps des Hauswirtes zu viel, so dass der Sonntag uns etwas schwer
viel.
Zum Glück war die Fahrerbesprechung erst um 09:40 (…), so dass wir fast ausschlafen konnten.
Lieb gewonnen Freunde haben uns über die Fahrerbesprechung aufgeklärt, die wir natürlich nicht pünktlich erreicht haben... Wir mussten...ähhhmmmm... natürlich noch tanken :)
Um 10:30 ging es dann noch mal für 90 Minuten auf die Nordschleife.
Es war ein Mix aus „Oh, schöne Aussicht“ und „Oh Gott, war das gestern wirklich so viel?“.
Im Gegensatz zu anderen Teilnehmern, haben wir die 90 Minuten durchgezogen. Auch wenn die Stimmung nicht mehr ganz so euphorisch wie am Tag zu vor war.
Da wir nach der Nordschleife noch ca. 4 Stunden Wartezeit für die nächsten 20 Minuten Grand Prix Strecke hatten, haben wir uns kurzerhand entschlossen, die Heimreise anzutreten. Im Fahrerlager
angekommen, mussten wir feststellen, dass ca. 50% der „Leidensgenossen“ den selben Gedanken hatten.
Rückblickend kann ich sagen, dass es eine Rund um gelungene Veranstaltung war, die ich gerne wieder erleben möchte. Das nächste mal, sitze ich dann vielleicht selbst am Lenkrad. Vielleicht nicht ganz
so schnell wie manch andere auf der Strecke, aber immerhin selbst einer Strecke der Renngeschichte in einem Fahrzeug aus der Automobilgeschichte.
Euer Zweiter.
Marc
von Franz Peters
Natürlich gab es auch in diesem Jahr unseren schon legendären Garagenworkshop mit vielen unterschiedlichen Themen und reger Beteilung. Unser neuer Premium-Partner die BELMOT-Versicherung war prominent vertreten und gab uns viele interessante Einblicke in Neuerungen und Anforderungen an eine wirkungsvolle und umfassende Oldtimer-Versicherung. Das ist nun verbunden mit einem besonderen Club-Rabatt für die Ritter. Auch haben wir unsere neue Zusammenarbeit mit dem TÜV-Süd-Büro Kouros in Düsseldorf vorgestellt. Hier haben wir nun einen kompetenten Partner für erforderliche Wertgutachten. Nach der Mittagspause, der allererste Vorsitzende hat persönlich gekocht, hat uns unser Freund Peter Hein vom ADAC Oldtimer-Service von seiner Tätigkeit berichtet und viele Fragen beantwortet. Einen Exkurs gabs dann noch zum Thema LED-Beleuchtung zu unseren Chaissen. Den guten und schönen Tag mit vielen Freunden haben wir dann in der Garage bis spät in den Abend verbracht, kulinarisch bestens versorgt vom Italiener bei uns aus dem Dorf. Auf dann liebe Freunde die Saison kann beginnen.
von Franz Peters
Natürlich wird es auch in diesem Jahr wieder einen Gargenworkshop geben, am 24.02.2024 ab 8:90 Uhr ist es wieder soweit!
Wir haben ein interessantes Programm zusammengestellt und konnten auch wieder verschiedene Referenten für den ersten Teil der Veranstaltung gewinnen. Der ADAC- Oldtimer-Service Peter Hein wird uns den ganzen Tag fachkundig begleiten, die BELMOT-Versicherung als unser neuer Partner wird vor Ort sein und sich und unser Club-Arrangement vorstellen. Für das leibliche Wohl ist ausreichend gesorgt, nach der Mittagspause dann wird es wieder praktisch werden. Unter anderem wird es wieder Tipps und Tricks für den Alltag mit unseren Chaisen geben, aber beispielsweise auch neue Erkenntnisse zum Umrüsten auf LED-Beleuchtung. Beenden werden wir die Veranstaltung dann mit einem Abendessen in der Garage, unser Italiener im Dorf wird uns kulinarisch versorgen. Wir freuen uns auf viele Anmeldungen an das Clubbüro, und nicht vergessen garagentaugliches Outfit anzuziehen.
von Franz Peters
Saisonauftakt (endlich) wieder in Maastricht. Einfach eine tolle und interessante Messe. Wir haben uns also aufgemacht, um mal zu sehen, was es so gibt und wen man so trifft. Ja, alle waren sie da, weil alle da waren. Wir hatten bei unseren Freunden vom ADAC Nordrhein einen guten Anlaufpunkt und zwischendurch ein Sofa zum Ausruhen. Ein ereignisreicher Tag, bei dem viel zu sehen gab mit guten Freunden.
Wir freuen uns schon auf unsere nächste Aktion!
Liebe Ritter, Burgfräulein und Squires,
wir wünschen euch ein frohes neues Jahr!
Hier findet ihr die aktuelle Jahresplanung.
24. Februar 2024 Garagenworkshop
4.-7. Juli 2024 Pfahlsritter Classic
tba. Indian Summer Run
16. November 2024 Jahreshauptversammlung
2.- 4. Februar 2024 Bremen Classic
31.1.- 4. Februar 2024 Paris Retro Classic
24. - 26. Mai 2024 Vintage Nürburgring
30. - 2. Juli 2024 24h- Rennen Nürburgring
18. - 21. Juli 2024 Rheinlandfahrt
15. - 18. August 2024 Eifelrundfahrt
16. - 20. September 2024 Gardasee Klassik