Autotest

                      Hier werden in loser Reihenfolge ganz subjektive unausgewogene und gänzlich emotionale Autotests veröffentlicht

Alfa Romeo GTV/Spider

von Jochen Wesseling

 

 

 

Der Alfa Romeo GTV/Spider Serie 916 ist eine Reihe von Sportwagen und Cabriolets, die von der italienischen Automarke Alfa Romeo produziert wurden. Die Serie wurde erstmals im Jahr 1995 vorgestellt und blieb bis 2005 in Produktion. Das Design stammt von Enrico Fumia vom Centro Stile Alfa Romeo.

Die Entstehung des GTV/Spider Serie 916 geht auf die frühen 1990er Jahre zurück, als Alfa Romeo beschloss, eine neue Reihe von Sportwagen und Cabriolets zu entwickeln, um das Angebot der Marke zu erweitern und die Modellpalette zu modernisieren. Das Ziel war es, ein Fahrzeug zu schaffen, das sowohl sportliche Leistung als auch stilvolles Design bietet.

Die Entwicklung des GTV/Spider Serie 916 begann in Zusammenarbeit mit Pininfarina, einem renommierten italienischen Designstudio. Das Team arbeitete hart daran, ein aerodynamisches und ästhetisch ansprechendes Design zu schaffen, das die klassischen Alfa Romeo-Elemente wie den markanten Kühlergrill und die geschwungenen Linien beibehält.

Im Jahr 1995 wurden der Alfa Romeo GTV (ein sportliches Coupé) und der Alfa Romeo Spider (ein Cabriolet) der Serie 916 offiziell vorgestellt. Beide Modelle wurden auf dem Genfer Auto-Salon präsentiert und erhielten viel Lob für ihr elegantes Design und ihre sportlichen Fahrleistungen.

Der GTV/Spider Serie 916 war in verschiedenen Motorvarianten erhältlich, darunter Vierzylinder- und Sechszylindermotoren mit unterschiedlichen Leistungsstufen. Die Motoren wurden mit Frontantrieb oder, bei einigen Versionen, mit Alfa Romeos Q4-Allradantriebssystem kombiniert. Das Fahrzeug war für seine gute Fahrzeugdynamik und seine präzise Lenkung bekannt.

Im Jahr 1998 erhielt der GTV/Spider Serie 916 ein Facelift, das einige Änderungen am Design und an der Ausstattung mit sich brachte. Das Facelift umfasste eine überarbeitete Frontpartie mit einem neuen Kühlergrill und neuen Scheinwerfern sowie überarbeitete Rückleuchten und aktualisierte Innenraumdetails.

Die Produktion des GTV/Spider Serie 916 endete im Jahr 2005, als Alfa Romeo beschloss, sich auf andere Modelle und Projekte zu konzentrieren. Das Fahrzeug hatte eine treue Fangemeinde, die seine sportlichen Fahreigenschaften, sein stilvolles Design und seinen charakteristischen Alfa Romeo-Sound schätzte.

Der GTV/Spider Serie 916 bleibt ein Klassiker und hat seinen Platz in der Geschichte von Alfa Romeo als einer der ikonischen Sportwagen der Marke eingenommen. Sein Erbe lebt weiter in den nachfolgenden Modellen von Alfa Romeo, die auf seinem Design und seinen technischen Merkmalen aufbauen.

Full Size

von Franz Peters

 

 

Jetzt wollen wir mal groß und noch größer ausprobieren und wie immer ganz objektiv vergleichen.

Zwei Lincoln stehen uns dafür formatfüllend zur Verfügung. Ein Continental Mark V Cartier und eine Premiere. Full at its best. Fangen wir an mit der Limousine, schwarz, vier Türen, relativ niedrig, elegant. Über sechs Liter Hubraum schütteln die über 350 SAE-PS ganz ohne Drehzahl locker aus dem Lurexstoff. Leicht fährt er sich, etwas unpräzise mit seinen fast sechs Meter Länge, aber sehr komfortabel. Man peilt die Richtung bestens über das Lincoln-Fadenkreuz an, das erhaben auf der Haube thront. Einkaufen ist ideal mit dem Apparat, da passt der Weinverkäufer mitsamt der Handkarre und den Weinkisten in den Kofferraum. Der Innenraum geht als Kleinwohnung leicht durch. In der Innenstadt erfordert es etwas Umsicht, nicht wegen der Ausmaße, wegen der fassungslosen Blicke an der Ampel und der Begeisterung der anderen Verkehrsteilnehmer.  Auch Wendekreise gewinnen eine ganz neue Dimension, übrigens auch wie der Verbrauch. Der ist übrigens im gestreckten Galopp niedriger als bei einem aktuellen SUV in der Oberklasse.

Wechsel ins Coupe mit zwei Türen weniger, aber noch 30cm mehr Länge. Gezeichnet wie mit dem Lineal kommt er daher, der letzte Dinosaurier. Schwer ruhend auf einem sehr massiven Rahmen. Die Motorhaube, unter der ein 7,6l V8 vor sich hin blubbert, ist länger als ein Smart. Es nötigt einem dann schon ein Grinsen ab, wenn nebenan, an der Ampel einer steht. Auch hier muss man etwas aufpassen an der Ecke. Bevor man um eine solche zirkelt, ist die Haube mit den Bumpers schon auf der Gegenfahrbahn. Die Karrosserieüberhänge sind riesig. Übrigens dürfen sechs Personen ins Coupe, der hat drei Gurte vorne. Geht auch bei 218cm Breite ohne Rückspiegel. Er fährt leise dafür völlig gefühllos und tritt mächtig an, wenn man auf das rechte Pedal tritt. Übrigens bremsen beide erstaunlich gut, der Premiere mit Riesentrommeln, der Mark V mit vier Scheiben. Auch hier liegt der Verbrauch im Bereich handelsüblicher Dick-SUVs. Goldig ist es einfach mal am Samstag auf den Parkplatz des heimischen Supermarktes zu fahren. Man findet die Contis sofort wieder, sehr praktisch! Sie stehen einfach deutlich über. Waschen in der Waschanlage an der Tanke geht auch nicht, zu breit und zu lang. Der türkische Auto-Clean-Service ist die erste Wahl.

Die Technik ist bei beiden Autos eher einfach aber eben auch langlebig. Dennoch bieten beide schon einige bemerkenswerte Details, wie Kurvenlicht, Dämmerungsschalter, elektrische Sitze, Klimaanlage, elektrische Fensterheber. Heute eher normal, aber diese Beiden vor allem die schwarze Lady sind aus einer Zeit da hatte ein Porsche 356 mal eben 55PS und wog nur ein Drittel.  Ersatzteile sind in der Tat ein Thema. Motor und Technik ist problemlos, alles Ford, es gibt alles. Body, Innenausstattung, Zierteile ganz schlimm. Alles selten und viele Teile kaum zu bekommen, da oft im jährlichen Wechsel Modellmodifikationen stattfanden. Man muss halt in Amerika suchen, oder schon mal in der Schweiz. Man gewinnt schnell Spaß an den beiden Geräten, wenn man sich darauf einlässt und den American Way of Driving geniesst. Wir planen jedenfalls demnächst eine Rallye mit beiden Autos zu bestreiten, wir werden berichten.

 

Underdog

von Wolfgang Topp

 


Ja, man übersieht ihn leicht, so geschmeidig unauffällig fügt er sich in das Verkehrsgeschehen ein.

Dabei gab es ihn nur 5.500 mal und davon nur 500mal in grün, davon 120 für Deutschland – den Volvo 850 T5R. Ein Fall für Freunde automobiler Randgruppen, voll mit technischen Highlights der 90er Jahre und damals sagenhafte DM 100.000,- teuer. 2,3l, 5-Zylinder Turbo mit Overboost, der dann für 30 Sekunden 240 PS freisetzt. Sonst sind es eher bescheidene 226 PS, die aber mit den ca. 1.000 kg des Kombis leichtes Spiel haben und auch heute noch, vollbesetzt mit 4 Personen, einen Audi Q7 zum Verzweifeln bringen. Airbags rundum, Stereokassette (!), phantastische, gut geschnittene Sportsitze mit perfektem Seitenhalt, 5-Gang Getriebe, spezielle, pulverbeschichtete Leichtmetallfelgen, direkte Lenkung und Ansprache ohne Turboloch ergäben ein Gokart-ähnliches Fahrgefühl, wenn, ja, wenn der Wendekreis nicht wäre. Parkhaus? Eine echte Herausforderung, verbunden mit häufigem Zurücksetzen, wenn man den Einflugwinkel nicht ganz genau trifft.

Und wer jemals den großen Turbo der ersten Generation, einen Porsche 930, gefahren hat, kennt das gemeine Nachschieben des Turbos, das einen auch leicht mal aus der Kurve trägt. Nun, 226 PS sind keine 300 PS, aber zum Abfliegen reicht es.

Also ein ideales Auto zum Einkaufen im Baumarkt, das keine Beladung so schnell aus der Ruhe bringt und für ein schmales Budget unglaubliche Fahrfreude mit Volvo-üblicher Solidität vermittelt.

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mich reinsetze. Was will man mehr von einem Auto?

Bentley Flying Spur

von Franz Peters

 

Da wollten wir mal wieder was ganz exklusives testen und haben uns einen Bentley geholt. Alles in schwarz und mit 12 Zylindern. Ein sehr beeindruckendes Auto mit opulenter Ausstattung und einem Motor bei dem das Wort Leistungsreserve schlicht untertrieben ist. Man sitzt sehr komfortabel und hat auch und gerade auf den hinteren Plätzen wirklich ausreichend Platz. Durst braucht niemand der Passagiere leiden, ein aufpreispflichtiger Kühlschrank in der Mittelarmlehne kann für gekühlte Abhilfe sorgen. Die Bedienung ist zu überladen und das Navi schlicht von gestern. Bedienungsfreundlichkeit geht anders. Das Fahrverhalten ist untadelig und komfortabel, der stets präsente Vortrieb schon gut. Handling ist auch nicht so seine Stärke, aber dafür ist der Flying Spur wohl auch nicht gemacht. Wenn man der Fuhre dann mal die bewussten Sporen gibt und den Sport-Button drückt geht schon was, und wie. Top Speed über 300, da wundert sich dann schon so mancher Sportwagenfahrer was da die Seitenscheiben verdunkelnd an einem vorbeizieht. Ja man sieht viel Audi und VW im Auto und der Motor ist aus dem Phaeton, eigentlich nicht schlimm, wenn da nicht der kapitale Wertverlust wäre. Die Unterhalts- und Wartungskosten bewegen sich dazu umgekehrt proportional. Fazit, ja gefahren haben sollte man so einen Bentley schon mal, kaufen eher nicht.

 

Range Rover Sports Autobiographie V8 D

von Franz Peters

 

Wo sollte man denn einen Range Rover besser testen können als in seinem Heimatland. Also nehmen wir den Range mit V8 Dieselmotor in London im Empfang um mit ihm nach und durch Wales zu fahren. Groß ist er der Range, manchmal sind die Straßen etwas knapp für die Fuhre. Da man aber sehr luxuriös oben sitzt geht einem niemals der notwendige Überblick verloren. Ganz souverän gleitet man luftgefedert durch die Landschaft. Überholen geht ganz unaufgeregt dank V8 Diesel und 740 Nm. So soll das sein. Man reist bequem und sehr komfortabel. Die Armaturentafel ist angenehm reduziert und elegant, das Navi und die Bildschirmbedienung vielleicht etwas überladen und unübersichtlich in der Bedienung. Platz hat nun wirklich genug, die Sitze sind breit und groß und bieten besten Seitenhalt. Wenn es einen dann gelüstet so drückt man den Sport-Button durch kippen des Schalthebels und es geht wirklich so was von nach vorne, übrigens ganz ohne Grollen, es hebt nur ein angenehmes dumpfes Beben an. Elegant ist er und wirkt stets präsent aber immer etwas understatement. Das Auto hat eine erstklassige Qualitätsanmutung mit edel gut verarbeiteten Materialien. Nix für enge Straßen - of course. Aber bitte, wenn es denn ein SUV sein soll, dann bitte auch die Mutter aller solchen, einen Range Rover. Wir würden den V8 Supercharged empfehlen, what else. Testen Sie ihn,  genießen Sie ihn, Sie fahren danach nie wieder so einen Apparat aus Zuffenhausen.

 

Ritter unter Strom

von Lars Hansen

So jetzt ist es so weit. Die Zukunft ist auch bei uns angekommen. Trotz einiger Skepsis will ich jetzt doch auch mal so einen hoch gelobten Tesla fahren. Also bei Tesla angerufen und schon konnte man sich darauf einigen, dass man einen Tesla P 90 D S-Model auch in Kaiserslautern Probe fahren kann.

Ich steige ein und suche den Startknopf. Tja das war schon mal nichts!!! Einen Startknopf gibt es nicht mehr. Ein Schlüsselloch auch nicht mehr. Man legt einfach den Schalter der Automatik auf D und schon ist das Auto fahrbereit. Man rollt langsam los und man hört …. Gar nichts !!! Das ist sehr gewöhnungsbedürftig. So dann mal die ersten Kurven fahren und man merkt sehr schön die direkte Lenkung. Nun kommt auch schon die erste Gerade, einmal das Gaspedal auf das Bodenblech getreten. WAHNSINN !!! Was eine Beschleunigung. Keine Reaktionszeit, in Echtzeit macht das Auto einen Satz nach vorne, so dass die Benziner nicht mehr mitkommen.

Das Hauptproblem des Akkus ist bei weitem nicht so schlimm wie ich es erwartet habe. Man kommt bei 8 Grad gut 400-450 km weit ohne den Wagen zu schonen. Dann muss man mal neben der TESLA SUPERCHARCHER Station einen Kaffee trinken und nach 20 min. ist er auch schon wieder halb voll. Nach 40 min ist er komplett aufgeladen. Zuhause lädt man ihn einfach über die Starkstromleitung, dort braucht er um komplett geladen zu werden 6 Stunden. Bei uns würde das Auto tagsüber mittels der Photovoltaik Zellen auf dem Dach geladen, was das ganze nochmal deutlich umweltfreundlicher macht.

 

Nach dieser Probefahrt sind alle Vorurteile verworfen. Ein Hammer Fahrzeug !

Einen großen Nachteil hat dieses Auto allerdings doch noch. Den Preis. Man ist beim S-Model schnell bei 100 000 €. Das ist natürlich auch ein Wort. Dafür gibt es auch schon einen Porsche.

 

Ein Besonderer Dank geht an Herrn Grünzinger, der das Auto brachte und sich denn ganzen Samstag Zeit für uns nahm und jedem einzeln den Autopiloten und das Auto ganz geduldig erklärt hat. 

David Brown Speedback GT

von Franz Peters

 

Schloss Dyck Masterpieces & Style 2016, wir sind eingeladen an der Präsentation des neuen DB Speedback GT teilzunehmen, zu fühlen, zu hören, zu erleben. Jetzt könnte man beim ersten Kontakt doch tatsächlich auf den Gedanken kommen hier sei ein Aston Martin DB5 wieder aus der Gruft entstiegen, aber der Meister himself, Mr David Brown ( der heißt tatsächlich rein zufällig nur so !) bestreitet das vehement und entschlossen. Man habe sich mit dem Designer von Land Rover ein einem entlegenen Cottage (Skyfall womöglich) bei Sixties-Music eingeschlossen und gezeichnet, und da sei dann dieses Mobil dabei entstanden. Basis ist der Jaguar XK8 mit dem aufgeladenen V8- Motor und rund 500 Horsepowers. Jaguar übrigens unterstützt das Projekt und liefert die Garantie. Auch gut. Verarbeitet ist das Ding ganz hervorragend, auch das uns präsentierte Vorserienmodell überzeugt wie aus dem Vollen gefräst. Sehr geschmackvoll hergerichtet, besonders der ausklappbare Picknickseat überzeugt. Tolles Interieur, schwere Schalter und Knöpfe, da rappelt nichts, alles fühlt sich schwer und metallisch kalt an, Wire-Wheels müssen es nicht sein, auch wenn sie von Borrani kommen. Er hört sich gut an, er faucht, er ist kein Sportwagen, er ist ein GT alter Schule. Nur teuer ist er halt, so um die 500 Kilopfund, aber das gibt sich ja gerade. Man könnte schon schwach werden…oder dann doch noch mal einen alten Bond sehen und einen echten AM kaufen oder?

Jaguar XF 3,0 V6 Diesel

von Torsten Brandt

Ja, tatsächlich sind diese Fahrzeuge dabei sich das trutschiges Image abzuwerfen. Mit dem Jaguar XF hat Jaguar es zumindest geschafft.

Es begab sich zu einer Zeit als ein Freund in Berlin dabei war sich den Motor seines Jaguar X-Type zu ruinieren. Ein adäquater Ersatz musste gesucht werden und man entschied sich, einen Schritt nach oben zu machen. Gefunden wurde in einer Jaguar Niederlassung ein gutes gebrauchtes Exemplar in Form eines Jaguar XF 3,0 V6 mit Dieselmotor…naja man konnte schlimmeres verhindern.

Das Auto musste nun aber seinen Weg nach Berlin finden und man nahm sich einen Freitag frei und packte die Tasche, welche man in dem üppigen Kofferraum verstaute.

Sobald man den Starknopf drückt grollt der Motor, welcher sich eigentlich nicht wie ein handelsüblicher Diesel anhört, und der große Edelstahlknopf für die Wahl der Fahrstufe erhebt sich ehrwürdig aus der Mittelkonsole sowie die Lüftungsklappen im Armaturenbrett öffnen sich um die klimatisierte Luft in den Innenraum zu lassen. Jetzt wundert man sich darüber ein wenig über die Paddel am Lenkrad, denn Jaguar hat inzwischen auf die U-förmige Schaltung verzichtet und die manuelle Wahl der Fahrstufe an das Lenkrad in Form des Paddle-Shifting verbannt. Darüber hinaus gibt es eine verdächtige Taste mit einer stilisierten Zielfahne auf der Mittelkonsole. Diese ist für die Umstellung in den „Dynamikmodus“ zuständig. Dies werden wir später ausprobieren.

Die A2 nach Berlin ist an einem Freitagmittag noch ein bisschen zu voll und ich bestehe darauf: Wir sind keine Raser! Aber nach den Baustellen bis Hannover entwickelt sich in einem das Gefühl man müsste jetzt mal Strecke machen ansonsten würde man gleich einschlafen. Das weiße Schild mit den vier schwarzen Strichen im Blick, schaltet man die Wahlknopf auf „S“ und drückt die Taste mit der checkered Flagg für zwei Sekunden und wartet was passiert. Auf dem Multidisplay zwischen Tacho und Drehzahlmesser erscheint der freundliche Hinweis „Dynamikmodus bestätigt“ und die Lenkung sowie das Gaspedal reagiert um einiges empfindlicher. Wie Jaguar dies im Ownersmanual beschreibt: Das Fahrerlebnis wird intensiver. Darüber hinaus erscheint der Gang in welchem man sich gerade befindet in Form einer großen Zahl im Multidisplay und man ist gefordert den Gangwechsel manuell mit den Paddleshiftern vorzunehmen.

Dies bedeutet, dass man das fehlende Drehmoment des Diesel in den oberen Drehzahlbereichen etwas ausgleicht und man den hinteren Verkehrsteilnehmern die zwei viereckigen Auspuffrohre am Heck zeigen kann. So ist man in der Lage, sich durchaus an ein Fahrzeug einer bayerischen Marke der 5er Serie anzuhängen, welcher einem auch noch freundlichst den Weg freimacht. Leider gab auch dieser nach einer Fahrt jenseits der 200 km/h – welcher der Jaguar ohne Probleme erreicht – auf und gab uns den Weg frei. Aber nicht mehr als die angezeigten 220, da der Verkehr nun doch etwas üppig war. Sollte man genug von solcher Fahrt haben, begibt man sich auf eine der rechten Spuren und schaltet den Dynamikmodus aus sowie den Edelstahlwahlknopf wieder auf D und lässt es wieder ruhig angehen. Schließlich sitzt man in einem Jaguar. Was auch in einem Stau von Vorteil ist, denn: Ein Stau ist kein Problem, denn man sitzt schließlich in einem Jaguar.

Das Innendesign mutet im ersten Moment etwas wie eine Einbauküche an, mit seinen glatten Holzflächen und dem – leider – Metallimitat. Aber das Nachtdesign des Interieurs entschädigt. Die Grundfarbe der Beleuchtung ist in hellblau gehalten. Alle Beleuchtungen, im Armaturenbrett, die Beleuchtung der Fensterheber und die Umrandungen der Elemente der Mittelkonsole sind in hellblau gehalten. Dies macht einen begnadet eleganten Eindruck.

Alles in Allem war dies die kurzweiligste Fahrt nach Berlin und hier würde ich auch mit einer Aussage von Jeremy Clarkson schließen (welches seinerzeit zwar auf die Fahrt mit einem Aston Martin DBS bezogen war): Wenn er in Südfrankreich angekommen wäre, würde er feststellen, dass er seine Badehose vergessen habe und führe den ganzen Weg einfach wieder zurück um sie zu holen.

Der Bergbezwinger

von Lars Hansen

 

Endlich!!! Ich musste ja auch lange genug warten. Aber endlich habe ich es geschafft, durfte ich Pistenkatze fahren. Während meines jährlichen Skiurlaubs in Obertauern wurde einer meiner Kindheitsträume erfüllt.

Nach Beendigung des Skitages geht es nicht wie normalerweise ins Hotel, um es sich gut gehen zu lassen, sondern zu einer Talstation, an der mich das knapp 13,5 Tonnen schwere Monster erwartet. Trotz dieses hohen Gewichtes entstehen nur 0,08 kg/cm2 Druck, was das Fahren über Schnee mit knappen 23 km/h ermöglicht. Dazu gehört allerdings auch noch ein ordentlicher Mercedes-Benz Motor mit fast 13 Liter Hubraum, der auf mehr als 500 PS kommt. Nach den ersten Begutachtungen starten wir den Motor. Was ein Geräusch, dagegen klingt mein Dieselmotor der E-Klasse wie das Summen einer Biene.

Das Lenken ist gewöhnungsbedürftig, da man die beiden Ketten getrennt steuern kann, wodurch es sogar möglich ist, dass man sich um seine eigene Achse dreht. Gas geben erfolgt über ein ganz normales Gaspedal wie in jedem Auto. Dies ist allerdings in einer Schräge eingelassen, auf der man sein freies Bein abstemmen muss, damit man nicht nach vorne rutscht, wenn es sehr steil ist.

Das Schneeschild wird die ganze Zeit bewegt um es an die Landschaft anzupassen. Dies ist der schwierigste Teil, da man für diese Tätigkeit sehr gute Ortskenntnisse haben muss.

Da sich bei schweren Lasten in Kombination mit einem steilen Berg die Ketten zu tief in den Schnee graben würden und dadurch die Piste mehr zerstören würde als sie zu präparieren, hat der Leitwolf einen Kran auf dem Rücken. Dieser kann an solchen Stellen oben am Berg befestigt werden, um dort bis zu 4 Tonnen Last von den Ketten auf den Kran umzuleiten. Dadurch graben sich die Ketten nicht so tief in den Boden. Aber auch an diesen Stellen fährt der Leitwolf unbeeindruckt mit 14 km/h den Berg hinauf. Beeindruckend!!!

Jetzt fehlt nur noch der Frost über die Nacht, dann sind die Pisten fertig. Der Frost ermöglicht, dass die Spuren auf der Piste nicht sofort verschwinden und der Skitag kann wieder losgehen.

 

Mein Fazit:

Es war noch beeindruckender als ich erwartet hatte. Die Pistenkatze besteht aus 13,5 Tonnen Technik. Das Gewicht, das die Maschine den Berg hochbringt mit welcher für einer konstanten Geschwindigkeit ist einfach unglaublich beeindruckend.

Eigentlich wollten wir nicht in die Berge  …

von Hanno Petersen

 

Eigentlich planten wir nur eine Zwischenetappe auf den Weg von Freiburg zur Expo nach Mailand. Eigentlich – aber waren da nicht diese tollen Fotos im letzten Christophorus-Magazin; einsame, kurvenreiche Passstraßen vor Traumkulisse? Beim erneuten Durchblätter –diesmal las ich auch den Text- stellte ich fest, dass es sich nicht um Aufnahmen aus Südafrika handelt, nein, es waren Fotos aus der Schweiz, die ja bekanntlich irgendwo zwischen Freiburg und Mailand liegt. Da ich keine weiteren geographischen Kenntnisse über Passstraßen besaß, ging ich erstmal zu Franz.

Trotz erneuten Nachfragen kamen von Franz aber keine Tipps –ungewöhnlich, sonst sprudelt er doch nur so bei Autothemen. Die (Er-) Lösung brachte mein Geburtstag, Franz und Sigi schenkten mir „Curves“, die ultimative Buchserie über Passstraßen in Italien und der Schweiz. „Curves“ ist ein reich und fantastisch bebildertes, aber merkwürdig kommentiertes und schlecht beschreibendes Buch über Alpenpässe. Dank der Lupe, die mir mein Vater jüngst zu meinem großen Entsetzen schenkte, konnte ich die Karten überhaupt entziffern. Aber die vorgeschlagenen Pässe entpuppten sich als ausgezeichnete Tipps!

Also, eine durchgelesene Nacht später war die Tour ausgearbeitet. Statt einer schnöden Zwischenetappe durch die Schweiz wollten wir nun ein Rechteck um Andermatt fahren inkl. einer Übernachtung. Julie war ebenfalls schnell begeistert, so stand einer Traumtour im neuen BMW Cabrio (Bodo, nochmals vielen Dank) nichts mehr im Wege.

Ende Juli ging es Richtung Süden. Die Straßen im Schwarzwald sind wie gemacht für ein sportliches Cabrio. Vom Freiburger Hausberg „Schauinsland“ ging es nach Sankt Blasien -unbedingt die Abteikirche mit ihrer 62 Meter hohen Kuppel besichtigen- und dann weiter an den Titisee –hier muss man Tretboot fahren.

Am nächsten Tag wurde es ernst. 40€ Eintritt bezahlt und ab ging es in die Schweiz. Und der Eintritt hat sich gelohnt! Nach einer langweiligen Anreise über Basel und Luzern vorbei ein gefühlten 57 Radarfallen nährten wir und dem Sankt Gotthard Tunnel/Stau. Also schnell in Wassen rechts ab über den Sustenpass – ein Traum! Man verlässt über eine schwungvolle Rampe den Kanton Urs und fährt ins Wallis ein. Auf der Passhöhe unbedingt Rast machen und zur Hütte wandern. Hier kann man zu deftigem Essen (preislich und geschmacklich) das Panorama inkl. Passstraße genießen. Es ist ein Pass für Einsteiger und Genießer.

Dann ging es über den Grimselpass weiter wieder Richtung Süden. Charakteristisch ist der Grimselstausee auf 1908 Meter Höhe, den es zu umrunden galt. Murmeltiere sahen wir leider nicht. Und dann kam der Furkapass. Die Westrampe ist eine einzige Zick-Zack-Linie am Berg, übertront von einem alten Panorama-Hotel. Die Abfahrt über die Ostrampe gestaltete sich etwas kribbeliger, die Straße ist schmal und nur mit niedlichen Pöllerchen gesichert. Jedenfalls waren wir nach drei Pässen froh, in Andermatt in unser Hotel zu entspannen. Das High light stand uns ja noch bevor.

Und das High light war die alte Sankt Gotthard Passstraße, die Tremola. Perfektes Kopfsteinpflaster, wenig Verkehr, fantastische Ausblicke, viele Kurven, der Geruch der Berge in der Nase, das Plätschern der Wasserläufe in den Ohren; es war sooo schön! Im offenen Cabrio fühlte es sich an wie Bergwandern, nur effizienter und intensiver. Bergfrieden, steile Abhänge, alles aber nicht bedrohlich, ich wäre am liebsten gleich erneut über den Pass gefahren.

Dann begann unser Italien-Urlaub in Mailand und Sirmione, aber das ist eine andere Geschichte.

Zurück ging es über Meran auf das 2474 Meter hohe Timmelsjoch. Speziell die Südrampe ist beeindruckend, aber auch anspruchsvoll und bietet viele tiefe Einblicke. Trotz der guten Sicherung mit Leitplanken war sie aufregend; auf der Nordrampe konnten wir den Wagen dagegen laufen lassen, nur ein paar Kühe galt es zu umfahren. Und weiter ging es Non-Stopp durch Österreich über den Fernpass ins Allgäu. Alle Bergetappen konnten wir bei perfektem Wetter offen fahren, waren dann aber doch froh und geschafft, als wir unser esoterisches Hotel erreichten.

Fazit: Es war super, es war ein Traum, es ist ein Muss für jeden engagierten Cabrio- oder Oldtimer-Fahrer; nächstes Jahr wieder! 

Fiat 595 Competizione

 

Also wenn wir schon mal da sind zum testen, dann testen wir auch richtig. Erstmal gilt es, das Showauto aus dem Display zu zerren und einem etwas irritierten Mitarbeiter den passenden Schlüssel zu entreißen. Denn wir sind ja eigentlich bei Maserati, und nur dem Mutterkonzern ist dieser Ableger zu verdanken: rot, klein, laut, eng, böse! In die hervorragenden Schalensitze gezwängt, den Schlüssel (siehe oben ) rumgedreht und diese rote kleine Knallkugel schiebt an. Mann oh Mann geht der gut, macht einen Riesenspaß das Ding auf engen wallonischen Landstraßen um die Ecken zu scheuchen, super Straßenlage, toller Sound, die Seitenscheiben sind natürlich unten. Also eng ist er schon, der Fiat, vor Allem mit den eigentlich etwas zu großen, aber sehr gut aussehenden Schalensitzen. Zudem sind die Dinger zu hoch eingebaut, will heißen auf die originalen Sitzschienen oben drauf geschraubt. Schlecht, sehr schlecht, weil viel zu hoch, das schadet dem Fahrbahnkontakt des Fahrers doch sehr. Sehr zügig geht es um die Ecken, auch an Steigungen zeigt er alle seine 180 PS laut und deutlich an, bremst präzise, zu dosieren in die Kurven. Ideal als Drittwagen wenn man schon alles hat. Einen Nachteil hat er aber dennoch, und das hat uns eindeutig zur Abwertung in der B-Note bewogen: Der Flirtfaktor in dem Ding ist gleich Null ! Da kommt man mit dunkler Sonnenbrille laut und deutlich und wichtig an den Zebrastreifen herangebremst und genau niemand sieht hin. So wird das nix, vielen Dank, wir geben den Schlüssel ohne Wehmut an den noch immer irritierten Mitarbeiter zurück. Chiao Bella!

Maserati GranCabrio Sport

In Verbindung mit dem Maserati Event – unter Aktuelles beschrieben – hatten wir natürlich auch die Möglichkeit ein aktuelles Modell der Maserati Familie fahren zu können. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier.

Die Voraussetzungen sind perfekt. Trockenes Wetter, nicht zu  warm und eingestimmt auf der Hinfahrt mit dem Lotus Esprit Turbo. Nach einer kleinen Stärkung sprach der Kollege des Autohauses Jacobs aus Aachen vor und bat um Audienz mit dem Maserati. Es folgte eine kleine Einweisung in die Geheimnisse der Sitzeinstellung – vollelektrisch natürlich. Dann wurden die Plätze eingenommen. Der Allererste Vorsitzende musste vorerst auf dem Rücksitz Platz nehmen, da der Vertreter des Autohauses auf dem Beifahrersitz positioniert wurde. Denn, dieses Sportgerät hat vier ausgewachsene Sitze, so wie es Jaguar mit dem XK aufgegeben hat. Später, als ich den Volant an den Allerersten abtreten musste, konnte ich noch am eigenen Leib feststellen, dass es bei ca. 100 km/h auf dem Rücksitz allerdings nicht mehr witzig sondern eher relativ unangenehm windig wird.

Nevertheless, langsam vom Hof, einmal links auf die kleine Landstraße und nach der ersten Ecke mit Übersicht, wagt man das erste „Pedal to the metal“. Der erste Eindruck: Okay, da könnte doch mehr passieren, oder? Die ersten 200 m sind hinter uns und der Fachmann auf dem Beifahrersitz informierte endlich über die vorhandene Sportshift-Taste – erst jetzt…mit dem bescheidenen Hinweis im Armaturenbrett „Sport“ ist das schon eher „our Cup of Tea“. Die Reaktionen des Gaspedals werden angepasst sowie die Position der Auspuffklappen. Ein Sound zum Niederknien. Natürlich besitzt dieses Fahrzeug auch Schaltwippen, welche im englischen „Paddleshifters“ genannt werden. Bevorzugen wir den englischen Ausdruck – er hört sich einfach schöner an. Das letzte Mal habe ich diese eher virtuell beim Spielen von Forza 5 verwendet. Alles in Allem, die heutigen Automatikgetriebe können dies besser als der Fahrer, aber es macht einen höllischen Spaß, wenn man auf eine Kurve zufährt, runter schaltet, die Drehzahl  in den Begrenzer geht und man von hinten einen Kanonenschlag aus der Auspuffanlage zwischen den Gängen erfährt der bis in die Magengrube geht. Dazu kommt noch das heisere Röcheln beim Abrollen. Da haben die Sounddesigner einen grandiosen Job gemacht. Lässt man es unten rechts fallen (gibt ordentlich Gas) geht ein wahres Inferno los. Die Daten wären 460 PS mit einem max. Drehmoment von 520 Nm bei einem Leergewicht von immerhin 1.980 kg. Da kann man den überflüssigen Fahrgast auf dem Rücksitz durchaus mal vergessen.

Trotz dieses nun doch relativ großen Sportwagens ist die Straßenlage fantastisch, er zieht seine Bahnen durch die Kurven wie auf Schienen ohne dabei behäbig zu wirken. Bei unserer eher zügigen Fahrweise war ich nun doch etwas vorsichtiger, weil man sich doch vom Beifahrer keine Rüge einfangen möchte. Ich brauchte ich mir diesbezüglich aber keine Sorgen machen. Der Kollege gab nur Handzeichen in welche Richtung es geht. Böse Zungen würden behaupten, dass bei den anderen Teilnehmern, welche Ihre besseren Hälften dabei hatten, offenbar mit den Rügen kämpfen mussten: „fahr doch nicht so schnell“. So hatten wir dem Fachmann wenigstens etwas Spaß bereitet, da der Allererste mal wieder den Tagerundenrekord aufgestellt hatte. Dies  aber bitte nur unter vier Augen erzählt…

Leider können wir nichts über die Geschwindigkeit des Dachschließens oder –öffnens erzählen oder wie groß der Kofferraum ist. Welcher Vollblutcabriofahrer will das auch wissen. Wir haben es auch einfach nicht ausprobiert.

Die Haptik und das Aussehen des Maseratis GranCabrio sind grandios. Der Maserati Dreizack ist allgegenwertig, zumal man beim GranTurismo – so wird die geschlossene Version genannt -  man hier nicht geizen muss, wie bei den Limousinen Quattroporte und Ghibli.

Noch ein kleiner persönlicher Hinweis sei gestattet: Das GranCabrio hat im Gegensatz zum geschlossenen GT nicht den unansehnlichen Hüftschwung, betrachtet aus dem Halbprofil von vorne, welcher das Dach als Fremdkörper erscheinen lässt. Sowas ist ja bekannter weise aber auch reine Geschmackssache.

Vielen Dank noch einmal an die Aachener Maserati Niederlassung für diesen Event.

BMW 4er Cabrio

Samstag morgen, strahlender Sonnenschein und der Pfälzerwald bereits in die Farben des Herbstes getaucht. Perfektes Wetter um endlich mal den 4er BMW als Cabrio Probe zu fahren.

Also zum nächsten BMW Händler, den Leihvertrag unterzeichnen, Schlüssel abholen. Den Schlüssel in der Hemdtasche, auf den Startkopf gedrückt: Der Motor hat ein sehr wohlklingendes Brummen. Nun nur noch die Sitzheizung und das Nackengebläse anmachen, da trotzt man unter luxuriösen Umständen auch kühlen Temperaturen, Dach auf und los geht es. Das Lenkrad fühlt sich gut an, Lenkung ist direkt und schön leicht. Aus der Stadt raus und direkt mal testen. Ja die knapp 250PS wissen was zu tun ist. Von 0 auf 100 in 5,9 Sekunden und dabei liegt der Wagen wie ein Brett auf der Straße. Wahnsinn!! Fahrspaß vom allerfeinsten. Die 2 Liter Hubraum reichen locker aus. Offen braucht man mit eingebauten Windshot bei 160 km/h noch keine Gedanken an die Frisur zu verschwenden. Der Preis ist ordentlich aber erschwinglich. Aber auch zum crusen durch den wunderschön verfärbten Pfälzerwald ist das Auto wunderbar und man lernt das Head up Display so schnell zu schätzen, dass man es sofort bei einem Auto ohne, vermisst. Einziger Nachteil dieses Autos ist, dass das Hardtop knappe 30 Sekunden braucht um zu schließen. Aber dafür hat man, wenn das Dach dann mal zu ist, ein echtes Coupé. Gut gelöst ist bei offenem Verdeck das Beladen des Kofferraums, da man das eingefahrene Dach hoch fahren kann um an den Kofferraum heran zu kommen. Dafür muss man es nicht schließen.

Also alles in allem eine wunderbare Probefahrt und ich ertappe mich des Öfteren bei dem Gedanken, mir ein solches Auto zuzulegen.

Bella Macchina, la Maserati Ghibli

 

jetzt war es mal Zeit was Italienisches zu fahren und ganz objektiv zu testen, so wie es die geneigten Leser von unserem Testteam gewohnt sind! Also ein neuer Maserati Ghibli soll es sein. Das steht er nun auf seinen schönen 20Zoll-Schuhen. Er ist nicht ganz 5m lang, sieht man ihm aber nicht an. Scharf sieht er aus, tolles Design. Sehr gute Verarbeitung, schöne Materialien, angenehme Haptik, ja er hat das feine aufpreispflichtige Leder an Bord. Probefahrt, Stadt und Land und Piste. Sporttaste und Soundknopf gedrückt, Bella Macchina, das hört sich auch so an, fühlt sich perfekt an, super Handling. Ein gewisses Überholprestige ist ihm nicht abzusprechen. Die Rundumsicht ist nicht so besonders, aber es geht ja auch nach vorne! Kurvenlage und - geschwindigkeiten begeistern. Ein bisschen viel elektronischer Firlefanz im  Armaturenbrett, das ging sicher schöner. Die verschiedenen Ausstattungspakete geben aber viele Möglichkeiten der lohnenden Individualisierung. Wenn die Qualität auf Dauer das hält was der erste Eindruck verspricht, so ist das ganz sicher eine ernste Alternative zu den anderen Premiumherstellern, der Preis ist  eine Überlegung wert. Versuchen Sie's doch mal!

Chevrolet Camaro Convertible

 

Da haben wir uns zum testen mal wieder in das Land der wirklich großen Motoren begeben. Sunshine State im offenen Chevy, 14 Tage Dauertest. Ein schickes Auto zu dessen Design man nur beglückwünschen kann. Groß ist er und dafür erstaunlich gut zu handeln. Fahrwerk untadelig, auch auf Landstraßen gut zu fahren, dicke 21Zöller helfen. Automatik haben sie hier alle, dieser aber ist auch manuell mit Schaltpaddeln zu fahren. Die Automatik ist uns etwas zu lazy, handgeschaltet geht da auch soundmäßig viel mehr. Die beiden großen Rohre halten was sie versprechen. Die Verarbeitung ist wirklich ordentlich aber bitte nicht zu verwechseln was wir hierzulande erwarten. Leder zweifarbig, aber eine Verdeckabdeckung gibt es nicht, schade! Es flattert wild hinten, unnötig. Und dann faltet das große Dach völlig ungehemmt in den offenen Kofferraum! Also nix mit Gepäck, wenn es mehr sein soll als der String der Begleiterin. Koffer eben dann auf den Rücksitz, uncool sieht das aus und stört die Linie. Da haben die Herren Konstrukteure nicht ausreichend nachgedacht. Ein Wort zur Rundumsicht: wenn das Dach drauf ist schlicht nicht vorhanden. Zum cruisen ideal, zum verreisen ungeeignet, sehr schade, denn das wäre sein eigentliches Terrain. Aber abends zum Sundowner den Ocean Drive ganz offen runter fahren, perfekt. Ja er geht gut vorwärts der Camaro mit dem V8, der es immer sein sollte, bitte vergessen Sie ganz einfach den V6, der kann nix. Bremsen kann er sehr gut, kein Fading spürbar auch wenn man ihn mal entschlossen rannimmt. Ein Wort zum Verbrauch: Ja den hat er! So um die 10l für die Erbsenzähler unter den Lesern. Unschlagbar ist allerdings der Preis des Chevy, dafür bekommt man hier nicht mal einen gebrauchten offenen VW. Das lässt so mache Nachlässigkeit vergessen, zumal er eigentlich wirklich komplett ausgestattet ist der Chevy. Also man sollte sich durchaus mal trauen so ein Pony Car zu fahren.

Sport Leicht

 

Also so leicht ist er jetzt auch nicht der SL, aber als 280 mit Automatik geht da schon was. Vor allem geht aber Meinung revidieren! Der fährt sich nämlich sehr sehr schön und zügig. Ein Oldtimer freilich ist er eigentlich nicht, er fährt sich wie ein modernes Auto. Sehr, sehr nüchtern, sehr übersichtlich. Ein feiner Motor der natürlich auch seine Pflege braucht. Teile sind teuer aber es ist eben alles zu bekommen. Ein Reisewagen ist das, Dach runter, volltanken, Gardasee, kein Problem. Das Hardtop sollte man haben für die schlechteren Tage, aber bitte ein originales in schwarz, so wie sie waren. Und teuer sind sie geworden die Pagoden  (der Name erschließt sich einem eben nur wenn das Dach drauf ist), also schnell noch einen suchen und finden und dann kaufen.

 

Reisebericht Rover Island

 

Hier nun ein Bericht von einem kleinen Abenteuer, welches zwischen Dublin und Düsseldorf stattfand. Unser Mitglied Peter Paul hat ein Auto gekauft:

Seit vielen Jahren beschäftigte ich mich mit der Frage, welcher britische Oldtimer für mich der Richtige wäre. Ich fuhr verschiedene Roadster und Coupés zur Probe, sah mir auf der Techno Classica in Essen bei verschiedenen Händlern und im Internet die gängigsten Fabrikate an. Aber so richtig konnte ich mich nicht entscheiden. Entweder waren mir die Autos zu unkomfortabel oder zu klein für meine Beinlänge, zu teuer oder man sah sie zu häufig auf der Straße. Da stieß ich auf den Rover P5: Komfortabel, solide und nicht oft auf der Straße anzutreffen.

Fündig wurde ich schließlich in Irland. Nach vielen Mails und Videotelefonaten mit dem Anbieter sowie einer Menge Detailfotos entschloss ich mich nach Irland zu reisen. Ich konnte meinen Oldtimerfreund Torsten - ein bekennender Fan von britischem Blech und Kunststoff – gewinnen, mich zu begleiten und dieses Abenteuer gemeinsam zu bestehen.

Also flogen wir am 08. August mit zwei Oneway-Tickets nach Dublin. Bei allseits bekannten irischen Regen holte Padraig uns mit seinem P5 B Coupé am Flughafen ab. Auf einem überdachten Parkdeck erfolgte der erste Check im Trockenen. Padraig [ˈpɑːdrɪg] – ein sympathischer irischer Zeitgenosse – hatte einen dicken Ordner mit Dokumenten, Bildern von Restaurationen und anderen Dingen dabei. Er half bereitwillig den Großteil des Fragenkatalogs – der uns freundlicherweise von den Roverfreunden Deutschland zur Verfügung gestellt wurde – abzuarbeiten. Danach erfolgte die Probefahrt zu ihm nach Hause: Beschleunigen, Bremsen, Kickdown, Lenkung – alles zeigte zufriedenstellende Ergebnisse. Letztendlich bei einem Guinness – man befand sich ja schließlich in Irland – wurde am Ende der Kauf perfekt gemacht. Der Rover wechselte tatsächlich den Eigentümer.

Den Abend verbrachten Torsten und ich in der Altstadt von Dublin bei gutem Essen, irischem Bier und natürlich irischem Single Malt Whisky. Aber es lag nicht am Alkohol, dass wir die Taxifahrer mit ihren speziellen Zungenschlägen, nicht so richtig verstanden. Nach einer Übernachtung in einem kleinen oldfashioned Hotel streiften wir noch am Samstagvormittag – bei schönstem Sonnenschein – durch Dublin. Besuchten das Dublin Castle sowie die St. Patricks Cathedral.

Dann ging es zum Hafen um noch rechtzeitig die Fähre nach Cherbourgh zu erreichen. Das Schiff war recht klein, anders als wir es von den Fähren zwischen Calais und Dover gewohnt sind. Aber man macht das Beste daraus. Der Rover stand inmitten moderner Autos auf dem unbedachten Deck und wurde bei der 19stündigen Überfahrt ordentlich gesalzen. Besonders mitten in der Nacht beim Abbiegen aus der irischen See in den Ärmelkanal gab es heftigen Seegang und Regen.

Wohlbehalten liefen wir am Ende in Cherbourgh ein und die spannende Frage lautete: Bringt uns der Rover ohne Zwischenfälle die 800 km durch Frankreich und Belgien nach Hause nach Düsseldorf. Gott sei Dank tat er es ohne thermische Probleme und ruckelnde Automatic; selbst die speziellen Autobahnen in Belgien federte das Auto komfortabel weg. Natürlich brauchte es fast 11 Stunden inklusive einiger Pausen bis wir zu Hause vorfuhren.

Auch wenn Einiges noch in Ordnung zu bringen war, hat der Rover mittlerweile alle „TÜV-Hindernisse“ überwunden. Und wenn die Saison langsam zu Ende gegangen ist, freue ich mich auf ein paar kleine Ausfahrten und Benzingespräche.

 

Wirtschaftswunder

Was soll man an einem kalten sonnigen Tag in Berlin machen? Ganz einfach, bei Thiessen Automobile Raritäten vorbeisehen und einen Testwagen entgegennehmen! Dach auf und erst mal tanken fahren. Wir haben dann hier mal was ganz anderes als was wir sonst so fahren und testen, einen ausgesprochen schönen und nahezu perfekt restaurierten Mercedes 220 S aus dem Jahre 1953. Der Wirtschaftswunderwagen springt nach Zeigen den Zündschlüssels und drücken des Startknopfes sofort an, dreht rund und klingt gut. 80PS haben mit dem eigentlich kleinen Wagen ganz leichtes Spiel. Die Lenkradschaltung macht mal wieder richtig Freude, hier sind Schaltwege noch welche. Er ist handlich geht gut um die Kurven und zieht nachdem wir ihn ordentlich warm gefahren haben munter an. Das große Kutschenverdeck versperrt etwas die Sicht nach hinten aber der übergroße Stern weist einem den Weg ins Ziel. Mühelos fährt er durch Berlin der Mercedes, entspannt an der Havel entlang, ja natürlich einen kleinen Abstecher auf die AVUS, wo man schon mal da ist. Sogar das Fahrwerk auf den Diagonalreifen ist ordentlich, aber er ist kein Sportwagen,er ist ein edles Kraftfahrzeug für feines Reisen. Also nochmal tanken fahren und dann gleich durch zum Comer See. Ganz ehrlich ? Ein tolles Auto!

Captain Future

 

So und jetzt ist die vierrädrige Zukunft doch bei den Rittern angekommen und zwar in Gestalt eines BMW i8. Sensationell!
Ja, wir waren anfangs doch etwas zurückhaltend ob der sparsam verteilten 3 Zylinder und dem Batterieantrieb. Aber erst mal von außen staunen: sagenhaftes Design tolle Linienführung. Die in manchen Farbkombinationen doch etwas wilde Zusammenstellung lässt sich auch etwas zurückhaltender wählen. Wir bevorzugen Protonic Blue und innen dazu passend schwarz oder hellgrau. Der Kofferraum reicht vollkommen für zwei Kisten Champagner und ein Ladekabel. Die hinteren Sitze sind durchaus dekorativ. Toll steht er da! Kurze Einweisung des freundlichen Repräsentanten, Motor starten und da ist es: man hört nix! Innen leuchtet alles blau und digital, etwas wie bei Mr.Spock. Besonders beeindruckend übrigens im Tunnel oder nachts, leuchtet innen alles in blau, Leisten, Fußraum, Ambiente! Man gleitet los, ganz ökologisch unbedenklich und unhörbar. Sehr
schön, sehr beindruckend. Gut, man wird gefilmt, Passanten fallen vom Fahrrad und bei jedem Ampelstop bilden sich Menschentrauben, ganz zu Schweigen man müsste das Ufo in der Stadt parken und die Flügeltüren öffnen. Handling ist sehr gut, wirklich übersichtlich ist er aber nicht gerade. Irgendetwas (!) fehlt da aber irgendwie. Ein kurzer Klick am Schalthebel und das Armaturenbrett wird rot! Ahh! Und da ist er der Sound, und was für einer. Geht doch! Autobahn, meine liebe Güte geht der gut, kein Schaltrucken, keine Verzögerung nur nach vorne. Scheiben runter hören und fahren, ganz präzises Fahrwerk perfekt ausbalanciert. Leider geht das ESP viel zu früh an den Start und ganz ausschalten lässt es sich auch nicht, na ja! Ein paar Daten gefällig: 3 Zylinder, 1500 ccm, 231 PS dazu die Elektromotoren mit nochmal 102 PS. Aber wirklich beeindruckend ist das Drehmoment mit zusammen 570 Nm und eben gleich und sofort und alles! Man gewöhnt sich schnell an diese neue Art der Fortbewegung , ja wir erwischen uns sogar bei dem Gedanken so ein Ding auch haben zu wollen .Zurück an der Ampel, Landstraße, Ortschaften hey man fährt
immer öfter blau ...bis die Straße frei wird. Noch so eine schöne dekadente Spielerei die einem das Auto eröffnet: Zwei Fahrspuren, eine frei eine belegt von einem schwäbischen Sportwagenhersteller mit entsprechend selbstbewusstem Fahrer, man schleicht sich lautlos an, blau, noch nicht entdeckt, steht plötzlich manifestiert neben dem Widersacher lautlos, Green-Light und wie am Gummiband gezogen schießt der Apparat immer noch lautlos an dem verblüfft verharrenden Nebenmann vorbei. Gleich nochmal, geht! Scotty beam me up. Der Preis ist ob der fulminanten Technik eigentlich gar nicht so schlimm, und wir glauben man kann mit ihm heutzutage eher zum Kunden fahren als mit einem 9hundertsoundsoviel. Ja irgendwie wird so die Zukunft auf Rädern aussehen. Vollkommend begeistert geben
wir ihn nach einem elektrischen Tag an den freundlichen Repräsentanten zurück:
sagen Sie mal, kann man den auch mit einem Zwölfzylinder bestellen?

 

Aston Martin DB2

Auch wenn es etwas über mein Alter verrät: Ich musste nun annähernd 40 Jahre warten, bis ich
„meinen“ ersten Aston Martin fahren durfte – es handelt sich nicht ganz um „meinen“ Aston Martin, sondern um ein Fahrzeug von einem unserer werten Ritter – und dass es sich auch noch um einen DB 2/MKI handelt, ließ ich mir nie erträumen.
Die Schwärmerei für Aston Martin begann damit, dass ich Anfang der 70er in einem Kaufhaus, das uns allen bekannte Corgi Modell des James Bond DB 5 in den Händen hielt und man mir erklärte, was für ein edles Stück ein Aston Martin sei. Ich habe es verstanden und es hat mich bis heute geprägt. Die Devise war: “Entweder du schreibst etwas über dein Auto für unsere Ritterhomepage oder wir machen den Test.“ Wie es sich für einen Ritter gehört, ließ er sich aber von dieser Drohung nicht beeindrucken und sagte zu: „Dann machst du eben den Test.“ An einem samstäglichen Grill Tag auf Hösel Manor war auch der Aston Martin angemeldet und so versagte ich mir erst einmal den alkoholischen Aperitif. Spät aber dennoch traf die blaue Schönheit ein. Zuerst muss man es schaffen sich elegant und repräsentativ hinter dem großen Lenkrad einzufädeln. Danach die gelben Lederhandschuhe angezogen – so hat man bei dem dünnen großen Lenkrad doch ein bisschen mehr Griff – den mitten auf dem Armaturenbrett positionierten Zündschlüssel gedreht, danach den schwarzen Startknopf gedrückt. Nach einem kurzen Drehen des Anlassers röhrt auch schon der Sechszylinder und pendelt sich auf das ideale Standgas ein. Tatsächlich haben die heutigen Ingenieure von den alten Fahrzeugen so einiges übernommen. Dazu gehören unter Anderem der separate Startknopf und der gegenläufige Drehzahlmesser. Der nächste Punkt wäre dann, den Gang einlegen und ausparken. Da natürlich keine Servolenkung vorhanden ist, bewegt sich hier im Stand nichts, da der gesamte Motor auf der Vorderachse liegt. Also, immer langsam rollen lassen beim Lenken oder den Aston so parkieren, dass man nur noch geradeaus weiterfahren kann. Auf der freien Landstraße kann man dann das wundervolle Gefühl am Volant eines Aston Martin DB2 zu sitzen und das grandiose röhren zu hören, genießen. In Kurven möchte dieses Fahrzeug schon etwas handfester behandelt werden, denn man sollte sich vor Augen halten, dass ca. 40 bis 50 Jahre Unterschied zu den heutigen Autos besteht, welche man mit zwei Fingern am Lenkrad um die Kurven zirkeln kann.´Alles in Allem macht es einen Riesenspaß an diesem großen Lenkrad zu sitzen, ab und zu einen Blick auf die Instrumente zu werfen, welche in einem wunderschönen Armaturenbrett eingelassen sind, und ebenso die Blicke der Passanten auf sich zu ziehen. Was übrigens dem eigenen Ego sehr zugute kommt. Es sei auch bemerkt, dass es sich bei einem DB 2/MK I um das Modell handelt, welches Ian Fleming dazu inspiriert hat, seinem Agenten einen Aston Martin als Dienstwagen zu verpassen. Zu guter Letzt: Empfehlen kann ich es jedem, eine solche Gelegenheit wahr zu nehmen.

Eigentlich heißt es: „Begegne niemals deinen Göttern“, aber in diesem Fall war es eine der besten Dinge die ich je gemacht habe.

Einen großen Dank an unseren Ritter für seine Geduld und besonders für seine Nerven.

Big Mac

 

Eins gleich vorweg, vergessen Sie alles was über Sportwagen so gelesen haben oder meinen zu wissen, alles Mumpitz.
Hubraum ist das Zauberwort und davon genug bitte. Hier ist die Lösung wenn Sie es wirklich ernst meinen: Chevrolet Corvette Z06, 7,2 l, 625 PS und entspannte 860 Newtonmeter Drehmoment, noch Fragen. Aber nicht die puren Zahlen machen es, es ist die Art und Weise wie sie das macht. Es drückt einen in den ganz hervorragend verarbeiteten Sportsitz und das Head-Up-Display hat Mühe die Zahlen zu liefern. Da reißt es den Asphalt von der Straße und es brüllt, dass es eine Freude ist aus den vier Kanonenrohren hinten unten. Das ESP ist gut hält es aber nicht aus, sie dreht trotzdem durch und schwänzelt herrlich. Wer bitte braucht da hochdrehende dreifach beturbote Kreischmotoren, Pedal to the Metal und ab geht die Fuhre. Nix Drehzahlorgien nur brutalen Wuuuuums bei jeder Drehzahl. Und für das gute Gewissen, das da lästig in der Stadt hinter dem Sitz kauert: die Zylinderabschaltung ist genial, sie zeigt in roten Ziffern V4 gleichsam warnend vor dem Leistungsdefizit  und V8 in grünen, sozusagen alles wieder im grünen Bereich! Man kann ihn wenn man muss tatsächlich entspannt so um die 9l Premium fahren...muss man aber nicht, durch geschicktes Lupfen des Gaspedals lassen sich stets alle Zylinder am Leben halten. Toll verarbeitet ist er, sehr hochwertig mit edelsten Materialien und er hat ganz sicher einer der besten Musikanlagen an Bord. Gut wer braucht die schon, Dachteil rausnehmen, Fenster runter, mehr Sound braucht kein Mensch. Der Preis mit all Options ist
geradezu verführerisch, und gelb muss sie sein die Corvette. Wir empfehlen das Coupe mit dem lässt sich prima reisen, der Kofferraum ist ausreichend und das Dach passt dann eben umgekehrt auch noch rein ins Abteil. Wir haben die Fuhre jetzt täglich zwei Wochen lang in Florida getestet, yeah...nichts geht über so einen Big Mac. 

Royales Fahrvergnügen

 

Ja, auch wir machen Dauertests! Und da haben wir uns mal was wirklich Feines ausgesucht. Wir bewegen jetzt seit über einem Jahr einen Bentley Brooklands Baujahr 1994 und das zum allergrößten Vergnügen. Gefunden haben wir die Chaisse natürlich im Königreich bei einem guten Freund und Spezialisten für RR und Bentley, ja und preiswert war er auch,
vergleichsweise. Aus chauffeurgepflegtem Vorbesitz.
Ja groß ist er obwohl er ‚nur‘ den kurzen
Radstand hat, will heißen er ist schlanke 5,27 lang und schleppt so um die 2,6 to mit sich rum, aber das tut er eben so vollkommen unaufgeregt und entspannt, dass es süchtig macht. Mit der Zeit gewöhnt man sich eine distanzierte etwas herabblickende Sicht der Dinge im Straßenverkehr an, ja man sitzt ja auch etwas höher und die Richtung zeigt das 'Winged B' auf der Haube ganz vorn.
Da klappert nach zwanzig Jahren nichts, da knartzt nichts, das Leder ist nicht rissig, da ist nichts durchgesessen und everything works at it shoulds. Ein feiner dekadenter Gag ist das zuschaltbare Überlandhorn, dass sich der Vorbesitzer gönnte, vor allem an der Ampel. Für den TÜV hat er einen Satz EG-Scheinwerfer gebraucht und einen Satz neue Reifen, ja die originalen AVON’s mit Weißwand bitte.

Hin und wieder ein Pint 20/50 und einmal im Jahr eine Inspektion mit Ölwechsel bitte. Das ist übrigens preiswerter als bei den Stuttgarter und Münchner Kollegen. Ja er lenkt etwas gefühllos, nein komfortabel. Der Sitz- und Fahrkomfort auch bei langen Strecken ist überragend, immer noch ! Ja er säuft. Aber soviel nun auch wieder nicht, moderne SUVs und
sonstige nutzlose Gefährte brauchen ganz eindeutig mehr und die aktuelle S-Klasse vom Nachbarn auch und der hat nicht mal 6 3/4 l Hubraum. Aber mal ganz ehrlich so um die 14 – 15l dürfen es sein im gemischten Galopp, aber das kalkulieren Sie mal auf den Preis einer neuen Luxuslimousine.
Ja man wird schon mal an der Ampel angesprochen, ja es braucht ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein für so ein Auto, ja der Wendekreis ist riesig und in moderne Parkhäuser passt er manchmal nicht rein. Im Hotel oder vor dem Restaurant hilft er schon mal bei der Tischreservierung. Übrigens außer den Kosten für die Wartung, wie oben schon beschrieben sind, bisher keine Kosten angefallen. Ich glaube wir werden ihn einfach behalten. Man kann sich nämlich so wunderschön an ihn gewöhnen.

Kleine Empfehlung zu Schluss: Trauen Sie sich, kaufen Sie einen, sie werden es nicht bereuen, sie werden uns verstehen.

 

Mein Name ist M, M5!

 

Der Auftritt des in idealem blau bestens gekleideten BWM entspricht genau dem den bewussten Herren einer britischen Organisation ähnlichen Namens. Ein kalter klarer Morgen mit einem genau so blauen Himmel wie das Gefährt. Startknopf gedrückt und schon ist die Nachbarschaft über er anstehenden Test deutlich in Kenntnis gesetzt. So soll Sound sein! Warm fahren, sorgfältig, Disziplin Allererster Vorsitzender Disziplin. Landstraße, erst mal das Dach auf und hören. Jetzt ist er warm,  die Sporteinstellung für Lenkung, Dämpfer, Getriebe gewählt und dann das rechte Pedal gedrückt…der Wahnsinn! Das geht unaufhörlich mit diesem perfekten Doppelkupplungsgetriebe nach vorne. Ein wirklich perfekt abgestimmtes Fahrwerk macht Freude, perfektes Einlenkverhalten, Handling wie es sein soll. Die Automatik ist o gut und schnell die Schaltpadell bracht man eigentlich nicht. Da kann man schon mal der Versuchung erliegen eine Ausfahrt weiter zu fahren .Eine winzige Millisekunden dauernde aber spürbare Verzögerung beim Anfahren, sollte das der Rest vom Turboloch sein? Gut dieser Testwagen ist nicht abgeriegelt…ja genau so muss man ihn bestellten! Unbedingt. Grandiose Sitze, hinten sitzen macht nicht wirklich Freude, bei den Sportsitzen einfach zu eng zu dunkel. Wer will bei diesem Auto auch schon hinten sitzen. Er säuft! Und wie ! Ja und ! Der darf das. Stadtfahren geht auch, fast ein Alltagsauto obwohl er dafür definitiv zu schade ist. Man sollte ihn sich nebenbei halten, er hat die Lizenz zum Fahren. Ein Supersportwagen mit vier Türen. Der zweite Vorsitzende übernimmt das kleine griffige Lederlenkrad. Beifahrend ist das Empfinden genau so beeindruckend. Und bitte in einer knalligen Farbe bestellen, steht ihm ausgesprochen gut. Es geht eben einfach nichts über einen V8…diesen V8. Ein paar Daten zum Abschluß 560 PS etwas über 4 Sec auf 100 etc. Die Topspeed im Testwagen verschweigen wir genießerisch. Wenn der abgestellt ist läuft der Lüfter schwer arbeitend nach, er knistert leise aber vernehmlich vor sich hin.

The End, but M will return.

Elektrische Gefühle

Na gut dann eben mal elektrisch! Wir dürfen sozusagen vorab den i3 vom BMW fahren. Indoor, in der BMW Welt in München! Sehr modern, sehr beindruckend, ja schnell ist er auch und geräumig und bequem obendrein. Aber kein Sound, nix zu hören!! Irgendwie wie in einem großen Carrerabahn-Auto. Ja ganz sicher ist das die Zukunft vor allem im städtischen Raum und für nebenbei zum Einkaufen und für den modernen Lifestlye, vernünftig eben. Wenn das nur mit der Reichweite nicht wäre, die ist eben doch keine solche. Und in Eifel fahren geht auch nicht, es reicht nicht. Teuer ist er, zugegeben eine tolle Technik und eine hervorragende Qualitäts- und Materialanmutung, aber für den Preis gäbe es auch ein richtiges Auto mit richtigem Motor und mit dem könnte man dann auch in die Eifel fahren. Fazit: Gönnen wir also auch anderen Mitmenschen das ökologisch unbedenkliche Vergnügen einen i3 erwerben zu dürfen und sich damit gut zu fühlen. Wir warten mal auf den nächsten Autotest der Ritter und geben das Ding ganz leise wieder in die Hände der sehr dekorativen BMW-Mitarbeiterin ohne Wehmut zurück.

Gespenstische Erlebnisse

München, bestes Wetter, die Laune ist bestens, der allererste Vorsitzende ist
zur Probefahrt eingeladen. Nymphenburger Straße. Nun könnte man sagen man hat ja schon allerlei gesehen, allerlei gefahren und den guten Dingen im Leben ist man eh zugetan. Aber dann das : Der Rolls Royce Wraith, eine Erscheinung, ein Gespenst… und vollgetankt. Einen Espresso zur Einstimmung ein paar Blicke auf den Phantom, den Ghost und das Drophead Coupe. Smalltalk.Platz nehmen. Das ausladende Suizide-Portal mittels des Door-Close-Buttons lautlos verriegelt. Die Sonne scheint durchs Glasdach, ja der Sternenhimmel ist beeindruckend aber etwas zu verspielt. Die perfekten Sitze, und nur dieser Begriff ist angemessen, geben den ersten Eindruck. Die 12 Zylinder drehen, wie kaum anders zu erwarten war, lautlos. Die Powerreserve steht bei 100%. Eigentlich schade, dass es einen Drehzahlmesser nicht gibt, gerade diesem Wagen würde er durchaus gut zu Gesichte stehen. Erhaben in den Verkehr einfädeln. Die schieren Dimensionen des Royce schaffen eine ganz ungewohnte aber besonders reizvolle Distanz zur schnöden Welt draußen. Man fühlt die Materialien, die grandiose Verarbeitung, die schlichte aber überlegene Eleganz. An die Blicke der Mitmenschen an der Ampel gewöhnt man sich schnell, man lässt teilhaben. Autobahn nach Süden.
Der diskrete Hinweis bei der Übergabe man habe hier 624 PS an Bord löst schon ein gewisses nervöses Zucken im rechten Fuß aus und der weitere Hinweis auf den Low-Button erst recht. Spur frei ! Den Low-Button gedrückt, Pedal to the metal … und jetzt vergessen Sie bitte einfach alles was bisher glaubten über schnelle Sportwagen zu wissen!

Das Gespenst wirbelt sein Gewand durch die Luft, lautlos, nur ein leichtes Säuseln hebt an. Man fährt jetzt im ersten Gang an, shocking, und dreht die Gänge aus, also shocking, aber bitte keine Drehzahlorgien, soviel shocking nun auch wieder nicht, man schätzt ausreichendes Drehmoment. Das geht so was von nach vorne, Captain Kirk hätte seine Freude. Etwas über 4 Sec auf 100 mit den 2,5 to Lebendgewicht. Es gelingt einem nicht, der Powerreserve die Reserve zu entlocken, weniger als 80% geht irgendwie nicht. Die fantastischen Sitze geben Seitenhalt, Kurven souverän ohne merkliche Seitenneigungen. Andere süddeutsche Sportwagenhersteller und deren Mitbewerber aus Oberitalien verschwinden in den Unendlichkeiten des Rückspiegels. Schade, wie schnell so ein Autotest zu Ende gehen kann. Das Gespenst lässt sich im Innenhof der Werksvertretung ganz leicht von vorne hörbar leise knisternd nieder. Ruhe. Man fühlt noch mal, genießt das Ambiente, hier ist es ein solches. Drückt den Door-Button und das Portal gibt den Weg frei. Ein letzter Blick…für heute.. Zum Abschied gibt es keinen schnöden Prospekt, man überreicht ein hochwertiges Brand-Book. Da kann man noch mal nachblättern. Die Bemerkung zum Preis ersparen wir uns hier: angemessen! In jedem Fall. Wie sagte Henry Royce so treffen: Der Preis ist längst vergessen wenn die Qualität Bestand hat. Stimmt!

Jaguar F-Type

Was braucht man für eine gelungene Probefahrt? Eine Einladung der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH, schönes Wetter – nicht zu warm und nicht zu kalt, ca. 20 °C mit Sonnenschein sollten ausreichen – dazu eine Kleinigkeit zu essen, ein paar geeignete Fahrzeuge – in diesem Fall reichen zwei Jaguar F-Type durchaus und noch drei autoverrückte Ritter der Pfahlsrunde.

 

Nach der Einnahme von ein paar Erfrischungen begaben wir uns zu dem der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH zur Verfügung gestellten Fahrzeuge in Form eines Jaguar F-Type S und eines Jaguar F-Type V8 S. Genauso, wie man eine Weinprobe durchführen sollte, sollte man auch mit dem kleiner motorisierten Fahrzeug anfangen. Später kann man durchaus nochmal ausprobieren, ob einem der „kleinere“ Wein vielleicht doch noch schmeckt.

 

Hier ein Jaguar F-Type S mit 3,0 Liter V6 Kompressormotor mit 380 PS. Der freundliche Mitarbeiter der Jaguar Land Rover Deutschland GmbH führte uns vor, wie man das Verdeck öffnet, den Dynamicmodus einschaltet, den in der Heckklappe integrierten Heckspoiler ausfährt, das Sport Exhaust-System einschaltet – dies, wie von Jaguar selbst beschrieben, bietet ein „unter Last vom Rennsport inspiriertes Crescendo“ - und zu guter Letzt wie man noch die Eco-Funktion ausschaltet, um zu verhindern, dass der Wagen bei jedem Stillstand ausgeht damit dieser Kraftstoff spart. Der erste Druck auf das Gaspedal lässt den Jaguar brüllen und die 380 Pferde galoppieren dermaßen nach vorne, dass der Beifahrer definitiv keine Chance mehr hat mit der Hand an das Handschuhfach zu gelangen.

 

Nach der Rückkehr stand allerdings noch die Fahrt mit dem Jaguar F-Type V8 S an. Nach den Feinjustierungen des Daches, des Auspuffsystems und der restlichen Vorrichtungen begibt man sich in den Straßenverkehr und muss feststellen, dass es noch frecher und unverschämter geht, als mit dem V6. Mit insgesamt 495 PS aus 5,0 Litern wird ein maximales Drehmoment von 625 Nm gewonnen. Über das Handschuhfach spricht schon niemand mehr und der Sound ist so unverschämt, dass man beim Fallenlassen des Gaspedals verzweifelt nach Kraftausdrücken sucht. Man hat das subjektive Gefühl, dass die Leistungskurve nach oben kein Ende nimmt, ebenso wie das freche Gebrüll des V8 Motors durch die vier Auspuffrohre. Hier ist tatsächlich ein wenig Selbstbeherrschung gefordert. Später am Abend sitzt man sowieso bei einer Zigarre und lässt den Tag Revue passieren und kommt zu der Erkenntnis, dass man sich benommen hat wie ein kleines Kind.

 

Es gibt einen wohlbekannten Moderator eine britischen Autosendung, der behauptet, dass das Fahrwerk des Jaguars zu hart gefedert ist und aus diesem Grunde sollte man grundsätzlich mit dem F-Type schnell fahren, weil dann das unkomfortable Fahrwerk nicht auffällt…am Ende ist es auch egal, denn der F-Type fährt sich wie ein Go-Kart und macht einen Haufen Spaß.

 

Es mag jeder selbst entscheiden, ob der V6 S – welcher der mittlere aus der F-Type Serie ist – ausreicht oder ob man auf das V8 Gebrüll nicht verzichten kann und die 15.000,-- € Aufpreis für diese Version in Kauf nimmt…oder ob es überhaupt nötig ist, ein solches Auto zu fahren…diese Leute allerdings sollten dann doch lieber einen…äh…etwas Anderes fahren

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© Ritter der Pfahlsrunde